Unser Raum

Was ist Unser Raum / Naš prostor?

Unser Raum / Naš prostor ist vom 28.4. bis 12.05.2019 mit Fotografien, Texten und Veranstaltungen im Projektraum St. Maria als und sammelt Spendengelder für den Bau des Belgrader Familienzentrums.

Unser Raum / Naš prostor ist ein Ort, an dem Familien ihre Zukunft entwickeln.

Unser Raum / Naš prostor ist ein Familienzentrum von und für Roma- und andere Familien in Belgrad, das mit finanzieller Unterstützung aus Stuttgart aufgebaut wird.

Unser Raum / Naš prostor verbindet somit nicht nur Roma-Familien verschiedener Generationen, sondern bildet gleichzeitig eine Brücke zwischen Stuttgart, Belgrad und dem internationalen Netzwerk der Mütterzentren.

Unser Raum ist sowohl äußerer als auch innerer Raum. Es braucht einen äußeren Raum, damit sich etwas entwickeln kann. Der äußere Raum bildet den Platz für Ideen, für das Freilegen vorhandener  und die Entwicklung  neuer Fähigkeiten sowie für das gemeinsame Lernen voneinander und miteinander. Dieser innere Raum ist das ganz Individuelle der beteiligten Frauen. Dieses Zusammenspiel aus äußerem und innerem Raum ist ein wichtiger Bestandteil des Konzepts der Mütterzentren.

Unser Raum baut ein neues Mutterzentrum

Als Familie Brkic 2016 nach 15 Monaten Aufenthalt in Stuttgart wieder nach Belgrad zurück musste, nahm Jelena die Idee der Mütterzentren mit in ihre alte Heimat: Frauen aus dem Quartier trafen sich anfangs in Privaträumen und redeten miteinander über Alltagsthemen: Kinder, Schule, Wohnen, berufliche Situation, Einkommen.

Daraus ergab sich sogleich die Hausaufgabenhilfe für einige Kinder in den unteren Klassen, die in der Schule angeblich zu langsam waren. Sie sollten im kommenden Schuljahr nicht versetzt werden und das bedeutet in Serbien, dass sie als Roma einfach ausgegliedert werden und dabei keine Förderung erhalten. Der Erfolg ihres Engagements: Am Ende des Schuljahres konnten alle Kinder in ihrer Klasse bleiben. Die Frauen hatten die Stärke der Gruppe erlebt.

Das von Jelena Brkic gegründete Mütterzentrum befindet sich derzeit in zwei kleinen gemieteten Räumen in einem Vorort von Belgrad. Es wurde im April 2017 während einer Delegationsreise der Baden-Württembergischen Landesregierung von Staatsrätin Gisela Erler, Vertretern der Kommune und einem Vertreter des zuständigen Ministeriums symbolisch eingeweiht. Dies löste einen großen Schub für weitere Kooperationspartnerschaften und neue Ideen aus.

Die Erfahrung aus anderen Mütterzentren in der Region hat gezeigt, dass ein solcher Ort nur bestehen kann, wenn die Frauen eigene Räumlichkeiten besitzen. Die Gründungsfrauen haben ihre Organisation bewusst nicht Roma Mütterzentrum genannt, da sie einen Ort der Begegnung für alle Frauen und Familien, für alle Generationen aus dem Quartier wollen. Gemeinsam ist die Idee entstanden, dass das Mütterzentrum in Belgrad ein Kompetenzzentrum für weitere Mütterzentrumsinitiativen in ganz Serbien werden und damit Zivilgesellschaft fördern kann.

Ein Grundstück wird vom serbischen Staat zur Verfügung gestellt. Darauf will das internationale Netzwerk der Mütterzentren bauen und der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg in diesem Haus einen Treff für Jugendliche sowie eine Beratungsstelle installieren.

Was ist MINE Mother Centers International

Network for Empowerment e.V.?

MINE wurde im Jahr 2000 als NGO und gemeinnütziger Verein in München gegründet und in Stuttgart als e.V. eingetragen. Es ist das Netzwerk einer internationalen Selbsthilfebewegung.

Im Jahr 2006 ist mine mit dem „Dubai International Award für Best Practices“ zur Verbesserung der Lebensumwelt ausgezeichnet worden.

MINE fördert aktiv die Verbreitung und Vernetzung von Mütterzentren weltweit. Diese gibt es derzeit in 23 Ländern. Ziel ist es, globale Dimensionen und Ausprägung der Situation von Müttern, Kindern und Familien zu verstehen und sichtbar zu machen.

MINE unterstützt Frauen, ihre Stimme zu finden, diese zu erheben und als Mütter in der Gesellschaft Einfluss zu nehmen.

MINE unterstützt die Vernetzung verschiedener Mütterzentren, um deren Erfahrungen als Praxisexpertinnen zu hören, zu verstehen und Gelerntes auszutauschen. Dieses Wissen soll durch mine gesammelt, erhalten und weiterentwickelt werden. Hierfür gilt es gemeinsame Anliegen abzuleiten/zu formulieren, Machbarkeitsanalysen zu erstellen sowie entsprechende Strategien (inkl. Maßnahmenkatalog) zu entwickeln und umzusetzen.

MINE sieht sich mit der Vernetzung der Mütterzentren und ihrem Konzept an die Ideen und Ziele des „Habitat-Prozesses“ eingebunden: „Für lebenswerte Nachbarschaften und für kurze Wege in Städten und Gemeinden, wodurch faires Wirtschaften und faires Arbeiten ermöglicht werden kann“ (Habitat III, Okt.2016).

MINE strebt die wirtschaftliche Eigenständigkeit von Müttern, Mütterzentren und des Netzwerks der Mütterzentren an.

MINE unterstützt die Entwicklung einer füreinander sorgenden Gemeinschaft und Gesellschaft.